Probiotische Ernährung für einen gesunden Darm
Die Darmgesundheit hat einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem und unser Wohlbefinden. Beim Darm handelt es sich um das größte menschliche Immunorgan mit einer Länge von etwa sieben Metern. Dort werden etwa 90 Prozent aller Antikörper gebildet. Ein Ungleichgewicht der Darmbesiedelung kann verschiedene Beschwerden, wie zum Beispiel Verstopfungen oder Blähungen, zur Folge haben. Zu den entzündlich-chronischen Darmerkrankungen, die am häufigsten auftreten, zählen die Krankheiten Morbus Crohn sowie Colitis ulcerosa. Beide Erkrankungen können mit Symptomen wie Blutabgängen aus dem Darm oder starken Bauchschmerzen einhergehen.
Einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit haben lebende Mikroorganismen, die auch als „Probiotika“ bezeichnet werden und mit der Nahrung aufgenommen werden können. Es handelt sich dabei sozusagen um erwünschte Bewohner, die im Darm leben und die Darmflora positiv beeinflussen. Dieser Artikel zeigt auf, in welchen Lebensmitteln Probiotika enthalten sind und welchen Nutzen in diesem Zusammenhang probiotische Nahrungsergänzungsmittel haben können.
Probiotische Lebensmittel
Lebenden Mikroorganismen kommen natürlicherweise in verschiedenen Milchprodukten vor. So wird beispielsweise Joghurt aus fermentierter Milch gewonnen. Dabei ist jedoch nicht eindeutig klar, wie viele der lebenden Milchsäurebakterien im Joghurt die Magen-Darm-Passage tatsächlich überstehen. Je frischer jedoch ein Joghurt ist, desto höher ist der vorhandene Gehalt an Milchsäurebakterien. Neben Joghurt zählt auch Kefir zu probiotischen Lebensmitteln, die aus Tiermilch hergestellt werden. Um Kefir zu gewinnen, werden neben Milchsäurebakterien auch Kefirknollen verwendet. Das Produkt unterstützt den menschlichen Körper nicht nur bei Verdauungsproblemen, sondern weist ebenso eine antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung auf.
Einige Gemüsesorten enthalten ebenso probiotische Milchsäurebakterien. Hierzu zählt beispielsweise Sauerkraut, welches durch die Fermentation von Weiß- oder Spitzkohl hergestellt wird und deshalb viele lebende probiotische Bakterienkulturen enthält. Doch Achtung: Sauerkraut aus dem Glas oder aus der Dose enthält in der Regel kaum noch lebende Milchsäurebakterien. Deshalb ist frisches Sauerkraut immer die bessere Wahl. Dasselbe gilt für Sauergurken, die in einer Flüssigkeit, welche aus Wasser, Zucker, Salz sowie Kräuter besteht, angesetzt werden. Im Anschluss daran werden sie durch die Milchsäuregärung haltbar gemacht . Da in den meisten eingelegten Essiggurken Essig hinzugefügt wurde, enthalten die Produkte aus dem Supermarkt in der Regel keine lebenden Milchsäurebakterien.
Folgende Produkte enthalten ebenso wertvolle Milchsäurebakterien:
- Käsesorten, wie Cheddar, Gruyère, Parmesan, Gouda und Mozzarella
- Ayran
- Buttermilch
- Tempeh (fermentiertes Sojaprodukt)
- Kambodscha (fermentierter schwarzer Tee)
- Miso (japanische Gewürzpaste)
- Brottrunk
- Sauerteigbrot
- Essig
Probiotische Nahrungsergänzungsmittel
Auf dem Markt lassen sich unzählige probiotische Nahrungsergänzungsmittel finden. Allerdings gibt es für die Wirksamkeit dieser Mittel bisher keine aussagekräftigen Studien. Unklar ist, inwieweit sich die Bakterien, die in den Produkten enthalten sind, im menschlichen Darm erfolgreich ansiedeln. Daher ist es beim Kauf von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln wichtig darauf zu achten, dass die darin enthaltenen Bakterienstämme eine hohe Überlebensfähigkeit im Magen-Darm-Trakt nachweisen können. Zudem sollten in jedem Fall die jeweiligen Einnahmeempfehlungen berücksichtigt werden.
Alternativ gibt es die Möglichkeit, eine Bio Essenz zu sich zu nehmen. Hierbei handelt es sich um ein hoch konzentriertes Fermentationsprodukt, bei dem Milchsäurebakterien durch einen Prozess der Fermentation gewonnen werden.
Doch Achtung: Bei probiotischen Bakterien ist es wichtig, dass sie kontinuierlich und in einer hohen Anzahl dem Körper zugeführt werden. Wer nur gelegentlich probiotische Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, wird damit höchstwahrscheinlich keinen positiven Effekt erzielen. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass die gesundheitsfördernde Wirkung von probiotischen Bakterien nur teilweise wissenschaftlich nachgewiesen ist.