Gesunder Lebensstil wird mit längerem Leben belohnt

Gesunder Lebensstil wird mit längerem Leben belohnt
Gesunder Lebensstil wird mit längerem Leben belohnt

Gesunder Lebensstil wird mit längerem Leben belohnt

Ein langes Leben in Wohlstand, Zufriedenheit und Gesundheit zu führen, ist der Wunsch der meisten Menschen, unabhängig davon ob sie in Industriestaaten oder Entwicklungsländern leben. Nur die Wahrscheinlichkeit den Wunschtraum erleben zu können, ist in den unterschiedlichen Regionen der Welt sehr ungleich verteilt. Das gilt nicht nur für die Wahrscheinlichkeit Wohlstand zu erlangen, sondern, auch in hohem Maße für die Möglichkeit, ein gesundes Leben zu führen. Ist in Industriestaaten eher der Überfluss zum Beispiel an Nahrungsmitteln ein Hemmnis für ein gesundes Altern, trifft für Länder der Dritten Welt oft eher das Gegenteil zu. Deshalb steht für Menschen aus hoch entwickelnden Ländern wie Deutschland eher der Verzicht und das Maßhalten im Vordergrund von Maßnahmen, die ein langes Leben in Gesundheit begünstigen können. Die meisten davon können in der Regel ohne unüberwindbare Hindernisse recht leicht umgesetzt werden.

 

Wer gesund lebt, kann bis zu 14 Jahren zusätzlich in Gesundheit gewinnen

Es geht also um Änderungen und Verbesserungen im persönlichen Lebensstil, die zu höherer Lebenserwartung bei mehr Gesundheit führen. Welche Änderungen erfolgreich sind, haben Wissenschaftler aus München in einer Studie analysiert. So gehört der Verzicht auf Rauchen, egal ob Zigarre, Pfeife, Zigarette oder auch E-Zigarette zu den wichtigsten Maßnahmen, die im Rahmen von Lebensstiländerungen zugunsten von mehr Lebensjahren angegangen werden sollten. Es ist ein Mythos zu glauben, dass es die eine unschädliche Zigarette am Tag gibt. Wissenschaftler konnten in verschiedenen Studien ausnahmslos Belege dafür sammeln, dass schon die erste Zigarette Lunge und Herz-Kreislauf schädigt. Deshalb am besten ersten gar nicht anfangen, auch nicht als Gelegenheitsraucher. Nicht minder wichtig wie der Verzicht auf Tabak ist eine vernünftige Ernährung, da von ihr wesentliche Risikofaktoren wie Übergewicht, Störungen im Zucker- und Fettstoffwechsel und Blutdruck abhängen. Übergewicht ist eine der größten Plagen der modernen Industriegesellschaft und für viele chronische Erkrankungen und vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Das in Griff zu bekommen und bei mäßigem Bauchumfang einen Body-Mass-Index zwischen 20 und 25 zu erreichen, sollte eines der primären Ziele einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sein. Doch was ist gesund und ausgewogen? Ernährungswissenschaftler empfehlen auf jede Einseitigkeit zu verzichten und ein breites Nahrungsangebot aus möglichst frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, regelmäßig Fisch und sporadisch Fleisch zu nutzen. Damit kann den meisten Risikofaktoren vorgebeugt werden. Wird zusätzlich beim Einkauf bewusst auf Produkte geachtet, die nur wenig gesättigte Fettsäuren und Transfette, dafür aber viel ungesättigte Fettsäuren enthalten, sollte es gelingen, das schädliche LDL-Cholesterin zu begrenzen und das gute HDL-Cholesterin zu fördern. Zielwerte für LDL können unter 160 mg/dl und für HDL über 40 mg/dl liegen, wobei das Gesamtcholesterin unter 200 mg/dl liegen sollte. Auf jeden Fall können durch eine ausgewogene Ernährung die als Neutralfette bezeichneten Triglyceride gut beeinflusst und abgesenkt werden. Zusätzlich zur ausgewogenen Ernährung kann sportliche Aktivität weitere Risikofaktoren günstig beeinflussen und die Ernährungseffekte weiter verstärken. Dabei ist es nicht notwendig, sportliche Höchstleistungen zu vollbringen. Moderate körperliche Aktivität, die sich in der Woche auf etwa 3 Stunden aufsummiert, hilft Herz und Kreislauf fit zu halten und einen erhöhten Blutdruck zu senken, vielleicht sogar auf ideale 130/80 mmHg. Und was ist mit dem Blutzucker und der Gefahr an Diabetes zu erkranken. Nach den Ergebnissen diesbezüglicher Studien sinkt das Diabetes-Risiko erheblich bei Menschen, die sich gesund ernähren, Sport betreiben oder sich zumindest regelmäßig bewegen und nicht rauchen. Insgesamt wird ein gesunder Lebensstil mit einer bis zu 14 Jahren höheren Lebenserwartung belohnt, wenn mit Menschen verglichen wird, die einem eher ungesunden Lebensstil nachgehen. So das sehr positive Ergebnis amerikanischer Studien mit mehreren Zehntausend Angehören von Berufen im Gesundheitswesen.

Quelle: Dr. med. Verena Heinicke, Univ.-Prof. Dr. med. Martin Halle, Lebensstilintervention in der Primärprävention von kardiovaskulären Erkrankungen; Prävention und Rehabilitation in der Kardiologie 1 Schwerpunkt 1 Herz Ausgabe 1/2020